Die Colostrum Wirkung im Darm hängt direkt mit unserer Gesamtgesundheit zusammen. Denn die große Bedeutung des Darms für unsere Gesundheit wird durch die Forschung immer mehr bestätigt – und welche Mikroorganismen in unserem Inneren leben und wie gut unsere Darmbarriere ist, beeinflusst unser gesamtes Wohlbefinden. Colostrum kann hier eine positive Rolle spielen, um die Diversität der Darmflora zu gewährleisten und die Darmbarriere zu stärken.
Mensch oder Mikrobiom?
Wussten Sie, dass wir Menschen zum größten Teil aus Bakterien bestehen? Die Wissenschaft fand heraus, dass ein Mensch zu 90 % aus Mikroorganismen und nur zu 10 % aus menschlichen Zellen besteht (Deutsches Krebsforschungszentrum (2014). Colostrum Fachinformation, Presseworkshop zum Weltkrebstag, Heidelberg).
Das ist im ersten Augenblick natürlich einfach nur unglaublich. Aber auch wenn man einer anderen Schätzung Glauben schenkt, die auf ein Verhältnis von rund 1:1 (bzw. 10:13) kommt, regt die Erkenntnis, dass wir ein symbiotischer Organismus sind, zum Nachdenken an, wie wir quasi als Minderheit (menschlicher Zellen) mit dieser Mehrheit (der Mirkoorganismen) zusammenleben (Alison Abbot (2016). Besteht der Mensch aus mehr Bakterien als Körperzellen? Spektrum.de).
Auch in der Medizin bzw. Humanbiologie hat sich eine Art Paradigmenwechsel vollzogen – die große Bedeutung des Mikrobioms, also der Kleinstlebewesen in unserem Inneren, war zuvor eher in der Naturheilkunde verortet, wird aber mit immer genauerer Forschung zunehmend auch in der Medizin berücksichtigt. Denn es gibt zahlreiche Hinweise darauf, dass ein starker Zusammenhang zwischen Darmgesundheit und verschiedensten Krankheitsbildern besteht.
Darmflora: Grundlegend für unsere Gesundheit
Zwei Faktoren sind im Zusammenspiel von Darm und allgemeiner Gesundheit bzw. verschiedenen Krankheitsbildern besonders wichtig. Einleuchtend ist natürlich, dass es eine Rolle spielt, welche Mikroorganismen in unserem Inneren leben. Andererseits scheint auch die „Dichtheit“ des Darms entscheidend zu sein.
Diversität des Mikrobioms
500 bis 1000 verschiedene Arten von Mikroorganismen leben ungefähr in unserem Darm, wenn die Darmflora gesund und ausgeglichen ist – die meisten im Bereich unseres Dickdarms. Sie verarbeiten unverdaute Bestandteile der Nahrung und produzieren dabei verschiedene Stoffe, u.a. auch Vitamine – oft sind das Stoffe, die wir nicht selbst herstellen können.
Die Darmflora kann allerdings durch verschiedene Faktoren ungünstig beeinflusst oder geschädigt werden, unter anderem durch Stress, ungesunde Ernährung, Rauchen oder auch durch Medikamente wie Antibiotika oder nichtsteroidale Rheumatika.
Eine gesunde Darmflora besteht zu 98 % aus förderlichen Mikroorganismen und zu 2 % aus pathogenen, also krankmachenden. Eine Antibiotikatherapie eliminiert pathogene Bakterien, aber ebenso auch viele der förderlichen. Nach dem Ende der Behandlung haben die „schlechten“ Bakterien also viel mehr Spielraum, um sich auszubreiten – es kann lange dauern bis sich wieder ein gesundes Mikrobiom aufbaut.
Die Darmbarriere
Aufbau der Darmbarriere
Ein weiterer wichtiger Faktor ist die Qualität der Darmbarriere. Sie ist entscheidend dafür, welche Stoffe oder auch Lebewesen von dort weiter in den Körper gelangen. Der Darm bzw. der Magen-Darm-Trakt, der eigentlich unsere größte Kontaktfläche zur Umwelt ist, hat somit eine komplexe Aufgabe. Sie besteht daraus, Nährstoffe durchzulassen und das Eindringen von Mikroben, Allergenen und Giftstoffen zu verhindern.
Aufgebaut ist die Darmbarriere aus drei Elementen:
- Dem Epithel aus Enterozyten, also Schleimhautzellen, die durch sogenannte „Tight Junctions“ fest miteinander verbunden und somit in beide Richtungen dicht sind. Sowohl gegen das Austreten von Körperflüssigkeiten als auch gegen das Eindringen von Ionen und Molekülen.
- Die sie bedeckende Schleimschicht, die den Bakterien das Anheften erschwert.
- Es gibt außerdem direkt nach dieser Epithelschicht ein komplexes System an Immunzellen, die im ständigen Austausch mit den Mikroben stehen und mit deren Hilfe ein Gleichgewicht zwischen Immuntoleranz und Immunantwort bewerkstelligt wird.
Der Organismus muss ja schließlich entscheiden, welche Stoffe oder Kleinstlebewesen er bei sich behalten und welche er loswerden will. Dementsprechend dosiert dieses Netz aus mit dem Darm verbundenen Lymphkoten die Antikörper, die sie in den Darm entlassen, um zum Gleichgewicht zwischen Symbionten und pathogenen Mikroben beizutragen.
Störungen von Darmbarriere und Darmflora
Nicht immer hält die Barriere aus Schleim und Abwehrmechanismen. Dann können die Mikroben weiter vordringen. Dazu kann das sogenannte „Leaky-Gut-Syndrom“ beitragen, eine Schädigung der engen Zellverbindungen.
In diesem Fall ist dann natürlich besonders bedeutend, wie das Mikrobiom zusammengesetzt ist – in der Idealsituation besteht es, wie bereits weiter oben angeführt, aus ca. 98 % Kommensalen, also „guten“ Kleinstlebewesen, und 2 % „Gegenspielern“. Das ist aber nicht immer der Fall. Gründe für eine gestörte Darmflora bzw. Darmbarriere sind körperlicher, psychischer und sozialer Stress, Antibiotika, entzündungshemmende Schmerzmittel oder auch Alkoholmissbrauch.
Folgen einer gestörten Darmbarriere
Auf ein verstärktes Eindringen von Mikroorganismen reagiert der Körper mit Allergie, Durchfall, Entzündungen oder auch Tumorbildung. Verschiedenste Folgeerkrankungen können dabei entstehen und müssen damit auch als Konsequenz angesehen werden, wie z.B. Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Parkinson, Depressionen oder andere chronische Erkrankungen.
Colostrum und die Balance im Darm
Colostrum Wirkung Darm-Barriere und Mikrobiom
Colostrum der Kuh kann durch seine wertvollen Inhaltsstoffe wesentlich zum Gleichgewicht im Darm beitragen und die Darmbarriere stärken.
Die Wachstumsfaktoren haben das Potenzial, geschädigte Tight Junctions zu reparieren. Lactoferrin kann die Regeneration der Enterozyten unterstützen. Wachstumsfaktoren helfen bei der Reparatur von Schleimhautschäden. Und die in Colostrum sehr dicht vorhandenen Immunglobuline verbessern die Diversität und Stabilität des Mikrobioms.
Lesen Sie hier mehr zum Thema Colostrum Inhaltsstoffe.
Colostrum nach Antibiotikatherapie
Die Gabe von Antibiotika hat drastische Auswirkungen auf das Mikrobiom im Darm. Ein Großteil der symbiotischen Baktereien wird durch Antibiotika angegriffen und das Gleichgewicht wird gestört. Als Folge dieser Schädigung können sich die „schlechten“, pathogenen Bakterien verstärkt ausbreiten.
Um das zu verhindern, kann Colostrum nach einer Antibiotikatherapie die Anbindung von Bakterien und Viren an die Darmschleimhaut und ihr Durchdringen verhindern und bei dem Wiederaufbau des Mikrobioms im Darm unterstützend wirken – es sichert die Diversität und Balance der Darmflora.
Colostrum und entzündungshemmende Schmerzstiller
Eine weit verbreitete Art von Schmerzmitteln sind sogenannte NSAID, also nicht-steroidale Antirheumatika – dazu gehört etwa das extrem oft verordnete Ibuprofen. Diese Arzneimittelklasse wird von Schädigungen im gesamten Magen-Darm-Trakt begleitet.
Meist werden zur Einnahme dieser Medikamente auch Magenschützer empfohlen. Wie der Name schon verrät, schützen sie aber nur den Magen und den Zwölffingerdarm, den ersten Abschnitt des Dünndarms. Schädigungen der Darmbarriere und der Darmflora werden hierbei nicht abgefangen – diese Lücke kann aber durch Colostrum geschlossen werden.
Fazit zur Colostrum Wirkung im Darm
Der menschliche Organismus besteht zu einem Großteil aus Kleinstlebewesen, dem Mikrobiom, nur zu einem kleineren Teil aus menschlichen Zellen. Dementsprechend groß ist die Bedeutung der Darmflora und der Darmbarriere für unsere Gesundheit.
Die Colostrum Wirkung im Darm kann besonders bei Stress, falscher Ernährung oder bei den Nebenwirkungen von Antibiotika und Schwerzmitteln helfen. Denn Colostrum sichert ein reichhaltiges Mikrobiom im Darm sowie eine dichte Darmbarriere.
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