In unterschiedlichsten gesundheitlichen Bereichen zeigt Lactoferrin Wirkung. Es ist ein faszinierender Stoff, der eine große biologische Aktivität an den Tag legt. In diesem Blogartikel stellen wir Ihnen dieses besondere Protein näher vor. Lesen Sie hier:

Was ist Lactoferrin?

Der Name Lactoferrin bzw. die ursprüngliche, längere Bezeichnung Lactotransferrin setzt sich aus den Wörtern lacteus (lat.) „milchig“ und ferrum (lat.) „Eisen“ bzw. transferre „(hin)übertragen“ zusammen, womit bereits das Vorkommen in Milch und die Rolle für den Eisenhaushalt des Körpers im Namen verpackt sind.

Lactoferrin ist ein basisches Protein aus der Familie der Transferrine, das bei Säugetieren vorkommt und viele verschiedene Funktionen in der Rolle von Enzymen oder auch Nukleasen erfüllt. Es besteht aus einer Polypeptidkette mit rund 700 Aminosäuren und existiert mit und ohne gebundenem Eisen.

Produktion und Vorkommen von Lactoferrin

Lactoferrin kommt bei Säugetieren hauptsächlich in der Milch, aber auch in unterschiedlichsten Körperflüssigkeiten vor – Tränenflüssigkeit, Schweiß, Speichel, Samenflüssigkeit, Vaginalsekret etc.

Produziert wird dieser Stoff unter anderem in der Brustdrüse und wird an die Säuglinge über die Erstmilch (Colostrum) bzw. die Milch zur Stärkung des Immunssytems und des gesamten Organismus übertragen. Im menschlichen Colostrum beträgt die Menge ca. 8 g, in der normalen Milch ca. 1–2 g pro Liter – das sind etwa 30 % des Proteins in Colostrum und 15 % des Proteins in der Muttermilch.

Auch bestimmte weiße Blutkörperchen produzieren Lactoferrin und können dieses im Rahmen ihrer Immunfunktion gezielt an Infektionsstellen abgeben.

Lactoferrin in Colostrum

Lactoferrin ist bei der (Erst-)Milch der Kuh und der des Menschen nahezu identisch. Deswegen wird Lactoferrin zur Gabe als Nahrungs(-Ergänzungs)-Mittel auch aus Colostrum gewonnen. Denn dort kommt es in seiner höchsten Konzentration vor. In normaler Milch ist hingegen zu wenig davon enthalten, um es für diesen Zweck effektiv zu nutzen.

Hier erfahren Sie weitere Informationen zu den Colostrum Inhaltsstoffen.

Lactoferrin Wirkung und Funktion

Lactoferrin ist für den Gesundheitsbereich sehr interessant, da es wichtige Rollen erfüllt und günstige Eigenschaften zeigt, die sehr gut dokumentiert sind.

Drei grobe Bereiche sind hier wichtig:

Lactoferrin Wirkung auf das Immunsystem

Lactoferrin ist eine Ursubstanz des Immunsystems und ein direkter Bestandteil der Erstabwehr. Denn es hat antibakterielle, antivirale, antimykotische, antiparasitäre und antioxidative Wirkungen – also gegen Bakterien, Viren, Nutznießer und Entzündungen.

Meist beruhen diese auf der Fähigkeit des Stoffes Eisen zu binden bzw. zu transportieren. Bakterien etwa entzieht es das lebensnotwendige Eisen und speziell im Bereich Entzündungen spielt der Eisenhaushalt eine wichtige Rolle, bei dem es unter anderem auch die Ausscheidung dieses Elements ermöglicht.

Lactoferrin zeigt eine stimulierende bzw. regulierende Wirkung auf das Immunsystem. Es fördert das Wachstum von Lymphozyten und stimuliert das Zellwachstum.

Lactoferrin Wirkung im Darm

Für den Darm hat Lactoferrin die vorteilhafte Auswirkung, dass es die Darmflora bzw. das Mikrobiom, also die Menge aller Mikroorganismen, die dort leben und am Stoffwechsel beteiligt sind, positiv beeinflusst.

„Gute“ Bakterien werden gefördert, „schlechte“ werden in ihrem Wachstum gehemmt oder beseitigt. Insofern besteht auch darin die positive Wirkung von Lactoferrin auf das Immunsystem, weil dieses zu 80 % dort beheimatet und auf das Milieu im Darm angewiesen ist.

In unserem Blog finden Sie Informationen zu der Colostrum Wirkung im Darm.

Lactoferrin Wirkung auf die Haut

Auch auf die Haut zeigt Lactoferrin positive Effekte. Diesbezüglich wurden Verbesserungen bei viralen Hautkrankheiten festgestellt oder auch ein Rückgang bei Akne-Beschwerden wie Pickeln, Mitessern und entzündeten Pickeln bei einer Einnahme von Lactoferrin.

Aber auch bei der äußerlichen Anwendung in Form von Kosmetika kommt die Substanz zum Einsatz.

Lactoferrin als Nahrungsmittel oder Nahrungsergänzungsmittel

Das Protein ist sehr gut verträglich. Bei der innerlichen Anwendung, also der Einnahme, von Lactoferrin, sollte auf die Reinheit geachtet werden – Konservierungsstoffe oder Rückstände aus dem Produktionsprozess sind nicht von Vorteil. Eine zertifizierte Bio-Qualität von Qualitätsbetrieben sorgt hier für die notwendige Sicherheit.

Über eine Überdosierung müssen Konsumenten sich keine Sorgen machen, wenn sie sich an die Herstellerangaben halten. Lediglich bei einer langfristig hochdosierten Einnahme können Nebenwirkungen wie Durchfall, Verstopfung, Müdigkeit oder ähnliche auftreten. Eine normale Dosierung liegt bei täglich zwischen 100 und 300 Milligramm.

Es sind keine Kontraindikationen oder negative Wechselwirkungen gegenüber Lebensmitteln oder Medikamenten bekannt. Im Gegenteil: Mit antibiotischen, antiviralen, antimykotischen, antiparasitären Medikamenten wurden synergetische Effekte festgestellt.

Anwendungen von Lactoferrin

Lactoferrin wird als Nahrungsmittel oder Nahrungsergänzungsmittel angewendet, um diese unterschiedlichen Wirkungen zu nutzen.

Prophylaxe von Infektionskrankheiten – Durch die immunstärkende Wirkung bzw. direkte Wirkung auf Bakterien und Viren ist dieser Einsatzbereich ideal. Bei Erkältungen oder Gastroenteritis etwa kann Lactoferrin präventiv oder therapeutisch zum Einsatz kommen.

Versorgung mit Eisen regulieren – Lactoferrin ist ein sehr effektiver Stoff, wenn es darum geht, die Aufnahme und den Transport von Eisen innerhalb des Körpers zu verbessern. Entzündungsgeschehen oder Anämie lassen sich so effektiv beeinflussen.

Behandlung von Allergien – Da das Immunsystem nicht nur gestärkt, sondern auch reguliert wird, kann mit Lactoferrin auch eine überschießende, unangemessene (also allergische) Reaktion des Immunsystems abgeschwächt werden.

Verbesserung der Darmflora – Sowohl bei Säuglingen wirkt Lactoferrin positiv auf die Darmflora, als auch in jedem anderen Lebensalter, um das Mikrobiom zu stabilisieren, auch etwa nach einer Antibiotikabehandlung oder im Zusammenhang mit Schmerzmitteln, welche die Darmflora schädigen.

Mundpflege – Auch bei der Mund- und Zahnpflege kann Lactoferrin zu einer verbesserten Mundflora beitragen und damit verbundene Beschwerdebilder wie Parodontitis, Karies oder Halitose verbessern.

Regenerationsfähigkeit verbessern – Als Functional Food wird Lactoferrin ebenfalls angewendet, um die Regeneration nach sportlicher Beanspruchung zu fördern. Dieser Aspekt ist auch für ältere Menschen von Vorteil, welche Lactoferrin selbst in geringerem Ausmaß produzieren.

Fazit zur Lactoferrin Wirkung

Lactoferrin ist ein Protein, das bei Säugetieren vorrangig in der Milch, aber auch in einigen anderen Körperflüssigkeiten vorkommt und unterschiedliche Funktionen für die Gesundheit übernimmt. Eine Hauptfunktion im Stoffwechsel ist die Fähigkeit, Eisen zu binden und zu transportieren. Bei diversen Anwendungen rund um die Stärkung und den Ausgleich des Immunsystems zeigt Lactoferrin Wirkung.